MUTTIKAN

















Weder kinky Parties noch Beyoncé ist es gelungen, den harten Kern der jahrtausendealten römisch-katholischen Tradition zu durchbrechen. Eine Tradition, die durch das ständige Durchführen von Ritualen performativ beglaubigt wird. Eine Tradition, die unter anderem Frauen und Queers systematisch ausschließt. Nun sagen wir: Schluss mit dem Vatikan – es ist Zeit, den Muttikan zu eröffnen.
MUTTIKAN eignet sich die römisch-katholische Messe als Format performativ an und entwickelt ein säkulares Gegenmodell dazu. Marco Merenda, Linda Lou Dierich-Matzke und Christopher Ramm leiten das Publikum – die Kinder des Muttikans – durch Erfahrungen, die den Vorgängen und Handlungen der Messe neue Bedeutungen unterjubeln. Dabei werden römisch-katholische Kirchenrituale und Bewegungsordnungen auf drei unterschiedlichen Ebenen übersetzt: rituell-symbolisch, inhaltlich und räumlich-choreografisch.
Die Soundscapes und Tracks, die ich für Muttikan entwickelt habe bestehen aus Field Recordings, die ich im Rahmen unserer Residenz in Rom, unter anderem im Petersdom aufgenommen habe. Zu diesen Live-Mitschnitten von Chorgesang und Elementen der Messe, mischen sich analoge und digitale Synthesizer, sowie Sample aus der Popkultur. Auf diese Weise entstand eine Klangwelt, die die Sakralität der katholischen Messe mit queerer Clubkultur kombiniert.
31.05.-02.06.2024 MS Stubnitz - in Kooperation mit dem Lichthof-Theater
VON & MIT: Linda Lou Dierich-Matzke, Marco Merenda [Konzept, Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance, Dramaturgie]; Christopher Ramm [Sound, Performance, Dramaturgie]; Carolina Burandt & Anastasia Kriwoscheja [Bühne]; Steve Leander Oelmann [Kostüm]; Doria Worden [Lichtdesign]; Nathalie Giele, Su Jin Kim [Dramaturgisch-choreografische Beratung]; Kerstin Henky [Produktion]; Lorenz Vetter [Fotografie, Grafik], Shitty Pants Productions [Video].
Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg , Behörde für Kultur und Medien. Unterstützt durch die Probebühne im Gängeviertel.
Der Rechercheprozess wurde gefördert vom Goethe Institut und dem Institut Français im Rahmen des Residenzprogramms "Nouveau Grand Tour" und von Creative Europe im Rahmen des Mobilitätsprogramms "Culture Moves Europe".